Dichte Informationen liefern, ein Netzwerk der Kommunikation aufbauen und Männergesundheit zu einem zentralen Gesprächsthema in der Öffentlichkeitsarbeit machen – das sind die Ziele der Österreichischen Gesellschaft für Mann und Gesundheit (ÖGMuG).

Zu den Aufgaben einer wissenschaftlichen Fachgesellschaft wie der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie (ÖGU) zählt die Förderung der Wissenschaft, Forschung und Fortbildung, um eine urologische Versorgung nach dem letzten Stand der medizinischen Wissenschaft zu gewährleisten, und Berufsverbände wiederum vertreten die Interessen ihrer Mitglieder, meist niedergelassene Fachärzte. Beide Organisationen sind daher per definitionem zu breit aufgestellt, um sich nur einem Thema, nämlich dem Mann und seiner Gesundheit, und noch dazu fächerübergreifend, zu widmen.

Der deutsche Männergesundheitsbericht 2010 war nun für den Urologen Dr. Michael Eisenmenger und den Unternehmensberater und Mediator Michael Bayer, MBA, MSc, Grund genug, auch in Österreich eine Gesellschaft für Mann und Gesundheit zu gründen – Österreichs Männer unterscheiden sich ja nur wenig von den deutschen. Im Februar 2013 wurde der vereinspolizeiliche Akt abgeschlossen. Die berufliche Ausrichtung der Gründer der ÖGMuG zeigt, dass hier nicht ein weiterer urologischer Verein, nicht einmal eine rein medizinische Vereinigung ihre Tätigkeit aufnimmt, sondern diese Gesellschaft will jede Wissenschaftlerin und jeden Wissenschaftler, jede Akademikerin und jeden Akademiker, die beruflich mit dem Mann und seiner Gesundheit zu tun haben, ansprechen und zur Mitarbeit einladen. Sie richtet sich daher nicht nur Ärzte, sondern auch Psychologen, Sozialarbeiter, Mediatoren, Managementtrainer und Juristen (die Liste ist sicher nicht vollständig!). Neben der fachspezifisch-medizinischen Seite (z.B. Kongresse, männergesundheitsspezifische Fortbildung für Ärzte) will sich die ÖGMuG aber auch direkt an den Mann wenden (Homepage: www.mann-und-gesundheit.at, Gesundheitstage, …).

Zu oft vernachlässigen Männer ihre Gesundheit und missachten die Warnsignale ihres Körpers. Der Arztbesuch steht bei vielen noch ganz unten auf der Agenda, besonders wenn es sich um die Vorsorgeuntersuchung handelt. „Frauen leben in ihrem Körper – Männer benutzen ihn, um etwas zu erreichen!“ Diese Aussage von Prof. Frank Sommer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit, trifft auch auf Österreichs Männer zu. Da Männer leben, als hätten sie eine Ersatzgesundheit im Kofferraum (vgl. Ersatzreifen im Auto), ist es ein wichtiges Ziel der ÖGMuG, hier Aufklärungsarbeit zu leisten, um die medizinische Versorgungssituation von Männern zu verbessern.

Erste Erfolge!
Nachdem bereits die Österreichische Gesellschaft für geschlechtsspezifische Medizin ihre Bereitschaft zur Kooperation zugesagt hat, wurde die ÖGMuG von Prof. Dr. Marek Glezerman, Universität Tel Aviv, Präsident der International Society for Gender Medicine (ISOGEM), zur Mitgliedschaft bei der ISOGEM eingeladen. Prof. Glezerman hat auch seine persönliche Unterstützung der Ziele der ÖGMuG bekundet.

Wünsche für die Zukunft!?
Apropos Prof. Dr. Frank Sommer: Dieser ist der Inhaber des bislang einzigen Lehrstuhls für Männergesundheit im deutschsprachigen Raum (Universität Hamburg). Die Schaffung eines österreichischen Pendants zählt zu den Agenden der ÖGMuG.

(Den Orginalartikel im PDF-Format finden Sie am Ende der Seite zum Herunterladen.)

Dr. Michael Eisenmenger
Präsident der Österreichische Gesellschaft für Mann und Gesundheit
2460 Bruck an der Leitha

Anhänge herunterladen: Artikel NÖGU 06.2013